Andreas Gruber, 11.09.1858 - 01.04.1922
1. Viktoria Gabriel
Starb durch 9 Löcher im Schädel auf der rechten Seite des Kopfes.
2. Cäcilia Gruber
Bei ihr wurden 8 Löcher in der rechten Seite des Schädels festgestellt.
3. Maria Baumgartner
Wurde durch mindestens ein Loch im Schädeldach getötet. Wies zusätzliche Verletzungen im Gesicht auf (auf der rechten Seite des Kopfes).
4. Josef Gabriel
Starb durch einen einzigen kräftigen Hieb auf seine rechte Schädelhälfte.
5. Cilli Gabriel
1 Loch von der Reuthaue in der rechten Gesichtshälfte. Zusätzlich wurde dem Kind mit einem Bandeisen der Mund und der Kiefer zertrümmert, um es zum Schweigen zu bringen. Die tödliche Verletzung wurde ihr mit einem Taschenmesser (Kehle aufgeschlitzt) zugefügt. Das Taschenmesser, welches zusammen mit dem Bandeisen oben auf dem Heuboden versteckt wurde, gehörte Andreas Gruber.
(1) Originalgetreuer Nachbau gemäß Aussage des Knechts Georg. Dieser arbeitete damals auf dem Hinterkaifecker Hof und beobachtete, wie Andreas Gruber das Schraubengewinde an der Reuthaue montierte. Wichtig: Die Schraube stand beidseitig heraus. So konnte die Länge auf der Schlagseite beliebig verlängert oder verkürzt werden. (Schlagtiefe einstellen)
(2) und (3): Duplikate, gemäß Überlieferung der Zeugen.
Andreas Gruber höchstpersönlich montierte die Klammern und die abstehende 8mm-Gewindeschraube an die Reuthaue. Die auf dem Bild nach oben abstehende Schraube wurde bewusst so angebracht, dass sie beim Schlag auf den Schädel des Schweines gezielt den Hirntot herbei führte (ähnlich wie ein Bolzenschussapparat). Dies benötige viel Übung, viel Erfahrung und eine präzise Führung der Reuthaue.
Die Wunde, welche bei Cilli schlussendlich zum Tode führte, wurde ihr mit einem Taschenmesser zugefügt. Andreas Gruber besaß solch ein Messer, welches er auch ständig mit sich trug.
Cillis Schreie wurden in der Mordnacht mit einem Bandeisen zum Verstummen gebracht. Andreas Gruber war im Besitz eines solchen Eisens.
Alle Tatwaffen befanden sich schon VOR der Mordnacht auf dem Hof. Die Mordwaffen (Abb. 1, 2 und 3) wurden vom Mörder so gut versteckt, dass sie erst beim Abbruch des Hofes zum Vorschein kamen.
Das kuriose Mordwerkzeug überführt den Mörder
A.G. war der unrechtmäßige Besitzer der Reuthaue. Er stahl das Werkzeug Jahre zuvor vom Ortsführer und Nachbarn Lorenz Schlittenbauer. Danach baute A.G. die Reuthaue eigenhändig um. Er verklemmte mit zwei Eisenklammern die Klinge, damit diese fest saß. Zuletzt sicherte er alles zusammen mit einem durchgehenden 8mm-Gewinde und zwei Kontermuttern.
Die Reuthaue (siehe originalgetreue Nachbildung rechts) war eine simple, aber geniale Eigenkonstruktion von A.G.
Die Klinge wurde zum Ausreuten der Stauden verwendet und das Gewinde, welches 30mm vorstand (siehe Abbildung) diente zum Töten von Schweinen. Zwangsläufig musste er sich dort die Schlagtechnik und die anatomischen Kenntnisse angeeignet haben. Für A.G. war die Reuthaue eine Art manuelles Hand-Bolzen-Schlaggerät. Wenn das vorstehende Gewinde zum Töten des Tieres zu kurz war, löste man einfach beide Kontermuttern und veränderte so die Länge des Gewindes beliebig. Danach wurden beide Kontermuttern wieder festgezogen.
Die Opfer wurden auf die gleiche Art und Weise getötet wie die Schweine (siehe Bild unten).
Die Reuthaue durfte nicht zu schwer sein. Sie musste gut in der Hand liegen um damit präzise töten zu können. Der Schlag erfolgte immer gleich kraftvoll und dosiert, egal ob das Opfer stand oder schon am Boden lag. Also muss derjenige, der mit der abstehenden Schraube zugeschlagen hatte, zwingend mit der Wirkung vertraut gewesen sein. Denn beim erstmaligen Zugriff der Reuthaue wusste der Mörder bereits, wie und wo er die Menschen mit der Schraube tödlich verletzen konnte.
Aber nicht nur das präzise und behutsame Zuschlagen mit dem Gewinde erforderte Übung, sondern auch das schnelle Herausziehen aus dem Schädel musste geübt sein. Denn fällt das Opfer beim ersten Schlag zu Boden und wird das Gewinde nicht rechtzeitig herausgezogen, konnte sich dieses durch das fallende Gewicht verbiegen oder riss die Reuthaue dem Ausführenden aus der Hand.
Die Schlagwirkung dieser Sonderanfertigung war dem Mörder bekannt.
Ein Ungeübter würde sein Ziel (Kopf) gar nicht treffen, da sich das 8mm-Gewinde ca. 150mm hinter dem gewohnten Schlagpunkt befindet.
Trotz der stressigen Situation schlug der Mörder aber dosiert und kontrolliert zu. Siehe Viktorias Schädel: 9 gebündelte Präzisionsschläge ohne Schädelzertrümmerung.
Andreas Gruber tötete seine Schweine wie auf dem Symbolbild unten.
Auf diesem Foto muss das Schwein aber zuerst mit diesem reuthauen-ähnlichen Werkzeug betäubt werden. Gelingt die Betäubung, muss danach sofort der Hirntod mit der anderen Seite des Werkzeuges, dem zugeschliffenen Spitz, herbeigeführt werden. Erwacht das Tier gleich nach der Betäubung wieder und springt davon, wäre das für den Bauern und den Schlachter eine Katastrophe. Durch den Stress, den das Tier erleidet, würde das Fleisch übersäuern und zäh.
Mit der Reuthaue von Andreas Gruber konnte man sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Betäuben und Töten des Tieres zugleich. Beim Schlag auf den Schädel in der Mitte über den Augen des Schweins dringt das 8mm-Gewinde in das Hirn des Schweins ein und tötet es. Der flache Teil, über und unter dem Gewinde, diente dabei als Anschlag. Dies, damit das Gewinde nur so tief ins Hirn eindringt, wie es unbedingt nötig ist.
Das Ziel beim Zuschlagen bestand darin, den Schädel des Schweins nicht zu zertrümmern. Wird zu hart auf den Schädel eingeschlagen, kann das Hirn nicht mehr so gut verwertet werden (früher wurde alles vom Tier, auch das Hirn, gegessen). Das Gewicht der Klinge musste also beim Zuschlagen mit dem Gewinde mit einberechnet werden. Dazu wurde eine Hand nahe der Klinge platziert (Siehe rechte Hand vom Schlachter im Symbolbild oben). Nur so konnte der Schlag kontrolliert und dosiert ausgeführt werden.
Würde ein wütende Person mit voller Wucht zuschlagen, wäre vom Schädel des Opfers nach spätestens ein bis zwei Schlägen nicht mehr viel übrig. Viktoria allein hatte 9 Löcher im Kopf, ihre Mutter 8 und die Magd ein Loch.
Wichtig: Keiner dieser Schädel war zertrümmert.
Nur bei Josef schlug der Mörder mit voller Kraft zu, da der Schlag durch das stabile Kinderwagendach erfolgte.
Indiz Nr. 1: A.G. war Vorbestraft
A.G. (Andreas Gruber) war wegen Blutschande (Inzest) an seiner Tochter Viktoria vorbestraft und saß dafür ein Jahr im Gefängnis.
Indiz Nr. 2: Jähzorn
A.G. war bekannt für seinen äußerst aggressiven und brutalen Umgang mit seiner Frau, den Kindern und den Nachbarn.
Indiz Nr. 3: Brutalität
A.G. ging schnell mit gefährlichen Gegenständen wie z.B. Sense, Mistgabel oder Schrotflinte auf Menschen los.
Indiz Nr. 4: Kindsmisshandlung
Nachbarn wollten A.G. wegen Kindesmisshandlung anzeigen, sahen aber davon ab, weil sie sich bewusst waren, dass sie den Kindern damit nur noch mehr Leid zufügen würden.
A.G. schlug seine Kinder, oft bekamen sie nicht einmal etwas zu essen. Er sperrte seine Kinder im Winter tagelang in den kalten Keller ein. Sophie, eine seiner Töchter, starb sogar an den Folgen der Misshandlungen.
Indiz Nr. 5: Andreas Gruber kündigte die Art des Tötens an
Hätte sich Viktoria, ohne von ihrem Vater schwanger zu sein, mit anderen Männern abgegeben, hätte Andreas Gruber seine Tochter erschlagen.
Aussage von Viktoria Gabriel an Lorenz S.: "Das ist ja das Bessere, dass ich vom Vater (Andreas Gruber) schwanger bin, sonst würde er mich erschlagen." Übersetzt: Viktoria durfte sich nur mit Karl G. und Lorenz S. treffen, weil sie schwanger war.
Indiz Nr. 6: Die Würgemale an Viktorias Hals
Die Würgemale an Viktorias Hals deuten darauf hin, dass zwischen Täter und Opfer eine emotionale Bindung bestand.
Indiz Nr. 7: Cilli Gabriel war das Opfer der Begierde, nicht das Geld
Der Mörder hätte Cilli mit einem Schlag töten können. Da der Mörder Cilli vergewaltigen wollte, tötete er sie nicht sofort. Cilli hatte Todesangst. Ihre Mutter Viktoria und ihre Großmutter Cäcilia wurden vor ihren Augen erschlagen und jetzt war sie an der Reihe. Gruber wollte sein Vorhaben, Cilli zu vergewaltigen, noch zu Ende bringen.
Gruber stürzte sich auf Cili und diese geriet in Panik. Sie schrie wie am Spieß. Ihr Peiniger nahm das Bandeisen und schlug damit auf den Mund des Kindes, um es zum Schweigen zu bringen. Cilli ergab sich aber nicht und riss sich im Todeskampf die eigenen Haare vom Kopf. Zum Schluss durchtrennte Gruber mit seinem Taschenmesser, das er immer in der Stallhosentasche hatte, die Kehle des Kindes. Der Vergewaltigungsversuch erklärt, warum Cilli halbnackt im Stadel gefunden wurde und die nicht sofortige Tötung des Kindes.
Indiz Nr. 8: Das geniale Versteck
Nur ein Insider konnte wissen, dass sich da oben über der Küche im Zwischenboden ein genug großer Hohlraum für die unförmige und mindestens 800 mm lange Reuthaue befand.
Völlig unlogisches und in keinster Weise nachvollziehbares Handeln eines auswärtigen Mörders:
Kein auswärtiger Täter versteckt mit solch erheblichem Aufwand, hohem Risiko und viel Zeit verbunden, Mordwaffen, die ihm nicht gehören (Reuthaue, Taschenmesser und Bandeisen) in einem ihm fremden Haus, um dann erst die Flucht zu ergreifen.
Andreas Gruber vernichtete die Mordwaffe aus folgenden Gründen nicht:
1. Er war zu geizig. Er konnte noch brauchbares Werkzeug unmöglich zerstören oder wegwerfen.
2. Er war sich zu 100% sicher, dass die Mordwaffen niemand finden würde…
Indiz Nr. 9: Die Verletzung von Andreas Gruber
Andreas Gruber starb durch einen Sturz auf den Spitz des schweren Kreuzpickels, welcher am 04.04.1922 im Trog gefunden wurde. Dieser riss Andreas Gruber die Halsschlagader auf und liess ihn dadurch innerhalb kürzester Zeit verbluten. Das Fleisch wurde auf der rechten Wangenseite aufgerissen und der Wangenknochen stand heraus. Er hatte nur diese eine Verletzung, die sich massiv von den anderen unterschied.
Einer, der die Absicht gehabt hätte, Andreas Gruber zu töten, hätte ihn auf die gleiche Art getötet wie die anderen Opfer. Andreas Gruber hatte aber kein einziges Loch im Schädel. Auch hätte ein Auswärtiger bei Andreas Gruber ebenfalls mehrmals zugeschlagen, um ganz sicher zu sein, dass er ihm nicht mehr gefährlich werden konnte.
Indiz Nr. 10: Gewohnheiten - Der Abreißkalender
Die Tat wurde laut Kriminalpolizei nachweislich am Abend des 31.03.1922 verübt. Auf dem Abreißkalender in der Hinterkaifecker Küche stand am offiziellen Auffindungstag der Leichen aber der 1. April 1922. Demzufolge musste einer der Familie am 1. April, also einen Tag nach der Tat, noch am Leben gewesen sein. Die Kalendertage abzureißen war zur damaligen Zeit ein "heiliges" Ritual und eine Gewohnheit, die immer von der gleichen Person, meist dem Oberhaupt der Familie, zelebriert wurde.
Kein auswärtiger Mörder bleibt nach einer solch schrecklichen Tat im Mordhaus, wartet dort den nächsten Tag ab, um dann den Kalender zu aktualisieren.
Kein anderer als der Mörder selber hat das Blatt mit dem 31. März vom Abreißkalender gerissen!
Indiz Nr. 11: Der Wachhund
Die Alarmanlage, der Wachhund, ließ der Mörder am Leben, da der Hund anscheinend noch gebraucht wurde.
Der Wachhund, ein gelber Spitz, galt in der Nachbarschaft als sehr wachsam. Er hätte jeden Besucher angegeben und dabei laut gebellt. Da aber die Gefahr aus dem eigenen Hause kam, gab es für den Hund keinen Grund, Alarm zu schlagen.
Ein auswärtiger Mörder hätte den Wachhund getötet, da er durch sein Jaulen und Bellen andere Leute auf sich aufmerksam gemacht hätte.
Ein Auswärtiger hätte die Familie niemals zu diesem auffallend schlechten Zeitpunkt überfallen, da ja um diese Zeit in den umliegenden Höfen noch niemand im Bett war.
Indiz Nr. 12: Der Mörder blieb nach der Tat auf dem Hof
A.G. war gezwungen auf dem Hof zu bleiben, weil er nicht wusste, wohin er fliehen sollte.
Wäre er zu seinen Eltern geflohen, wäre diesen sofort aufgefallen, dass etwas nicht stimmt. Ins Ausland konnte A.G. auch nicht flüchten, weil er sich dort nicht auskannte. A.G. war also gezwungen, auf Hinterkaifeck auszuharren.
Er war in seinem eigenen Haus gefangen.
Dabei versorgte der Mörder nachweislich die Tiere.
Der Mörder schlief nach der Tat nicht in seinem Bett, sondern oben auf dem Heuboden und hinterließ dabei Heukuhlen.
Der Mörder entfernte die Dachziegel, um Ausschau nach der Polizei zu halten. Ebenfalls legte der Mörder einen Heuteppich aus, um seine Schritte zu dämpfen, damit ihn niemand hörte, falls die Polizei in sein Haus eindringen sollte.
Der Mörder befestigte Seile an verschiedenen Balken, um sich schnell auf den Boden hinablassen zu können, sollte jemand ins Haus/Stadel eindringen. Der Mörder verrichtete sogar auf dem Heuboden seine Notdurft, weil er seinen Posten (Ausguck) nicht verlassen wollte. In der Nähe des Ausgucks wurden Reste von Schwarten gefunden. A.G. bevorzugte das gute Rauchfleisch, da er ahnte, dass er für lange Zeit kein Rauchfleisch mehr bekommen würde.
Kein Auswärtiger Täter würde Flucht- oder Reaktionsseile anbringen, Ziegel aus dem Dach entfernen, seine Notdurft auf dem Heuboden verrichten und warten bis die Polizei kommt, um dann die Flucht zu ergreifen.
Die Kriminalpolizei ging damals davon aus, dass die Fluchtseile, die entfernten Ziegel etc. bereits vor der Tatnacht angebracht wurden. Das ist aber nicht möglich, da Andreas G. in der Nacht vom 30.03.1922 auf den 31.03.1922, das Wohnhaus, den Stall und den Heuboden gründlich durchsuchte, da er Gesindel vermutete. Dabei konnte er nichts Auffälliges feststellen.
Die zwei festgebundenen Fluchtseile, den menschlichen Kot, die fehlenden Ziegel im Dach, das halbierte Rauchfleischstück, die Heukuhlen und der Heuteppich - all dies kam also erst nach der Mordnacht auf den Heuboden. Fremde hätten sich auf dem Heuboden oben gar nicht verstecken können, da es da oben weder einen Raum noch eine Brandmauer gab. Der obere Stock war ein einziger großer Raum, wo man von einer Seite frei zur anderen hinüberblicken konnte.
Indiz Nr. 13: Gold und Silbergeld wurden nicht gestohlen
Die Kriminalpolizei ging damals von einem sechsfachen Raubmord aus. Große Mengen an Gold- und Silbergeld (ca. 100'000 RM) wurden aber zurückgelassen.
Der Täter versteckte lieber mit großem Aufwand seine Tatwaffen, anstatt nach dem vielen Geld zu suchen…
Der Mörder, der die Reuthaue oben im Fehlboden versteckte, kannte das Haus in- und auswendig. Warum also stahl er nicht das viele Geld, das im unverschlossenen Kleiderschrank in Viktorias Zimmer lag? Weil er es nicht auf das Geld abgesehen hatte, sondern auf Cilli.
Indiz Nr. 14: Der Backofen (Waschhaus)
Der Mörder verbrannte die blutigen Kleider (Cäcilia und Cilli’s) im Backofen und reinigte seine eigenen mit heißem Wasser. Dabei nahm er den Hund mit und band ihn an das Backhaus, damit der Hund ihn vor Nachbarn oder der Polizei warnen konnte.
Kein Auswärtiger wäre so leichtsinnig und würde sich nach dieser grausamen Tat die Mühe machen, die blutigen Kleider im Backofen draußen zu verbrennen.
Der Backofen stand nahe der Feldstraße, an welchem manchmal Leute (Michael Plöckl) vorbei gingen. Somit wäre das Risiko viel zu groß gewesen, durch den Rauch und den beißenden Gestank entdeckt zu werden. Auch wäre der Aufwand bei dieser Kälte zu groß gewesen.
(gem. Zeuge Michael Plöckl stank die Luft am Abend des 01.04.1922 nach verbrannten Lumpen)
Der Backofen wurde in der Regel immer am gleichen Tag (einmal in der Woche) und zur gleichen Stunde (frühmorgens und nicht spätabends) angefeuert und nur zum Brotbacken, wie auch zum Aufwärmen des Wassers (Wäsche) genutzt.
Indiz Nr. 15: Spuren beseitigen - Abdeckung der Leichen
Der Mörder bedeckte die Leichen mit Heu und einer Tür, damit er sie nicht mehr ansehen musste.
Er versuchte, die Leichen unmittelbar daneben zu verscharren. Dies wurde ihm aber erschwert, da der Boden gefroren war.
Aussage von Lorenz Schlittenbauer an den Lehrer Üblagger: Er (L. Schlittenbauer sagte wortwörtlich „er“ (Andreas Gruber) also wusste L. Schlittenbauer von wem er sprach) grub ein schaufeltiefes Loch aber „er“ kam nicht weit, weil der Boden gefroren war…)
Indiz Nr. 16: Gruber Andreas war als Nachfolger auf dem elterlichen Hof nicht erwünscht
Die Eltern überschrieben ihren Hof nicht ihrem ältesten Sohn Andreas, sondern übergaben ihn dem um drei Jahre jüngeren Bruder Michael Gruber.
Wahrscheinlicher Grund: Andreas Gruber konnte mit Mensch und Tier nicht umgehen.
Indiz Nr. 17: Tatwaffe: das Taschenmesser von Gruber A.
Das Taschenmesser war ein Werkzeug, das Gruber immer bei sich trug. Immer musste damit etwas geschnitten werden (Brotzeit auf dem Feld, Schnüre etc.). Das Messer blieb auch über Nacht in der Hosentasche.
Wie sollte also ein Auswärtiger an das Messer rankommen? Die Hose mit dem Messer darin hing in Andreas Grubers Schlafzimmer.
Indiz Nr. 18: Andreas Gruber trug am Auffindungstag seine Schlafsachen
Gruber hatte am Auffindungstag seine Schlafsachen an.
Hätte er in seinem Schlafzimmer etwas Verdächtiges gehört, hätte er sich angezogen. Denn Gruber musste zwangsläufig durch die Küche gehen um in den Stall zu gelangen, in welcher sich aber die neue Magd aufhalten könnte.
Dass Gruber in Unterhosen bei Schnee außenherum in den Stadel ging, kann ausgeschlossen werden.
Andreas Gruber lief einen Tag, nachdem er alle erschlagen hatte, in Schlafsachen herum, weil er die Blutspritzer aus seinem einzigen Stallkleid waschen musste (siehe Indiz Nr. 14).
Er hängte die feuchten Stallkleider in der Wohnstube zum Trocknen auf und verschanzte sich dann auf dem Heuboden.
Indiz Nr. 19: Übertötung
Der Mörder schlug bei Viktoria 9 Mal zu und bei seiner Frau Cäcilia 8 Mal. Dies bedeutet, dass eine „Übertötung“ stattfand. Andreas Gruber konnte es nicht verkraften, dass seine Tochter ihn verlassen wollte. Er ließ an ihr und den anderen seinen Hass, seinen Frust, und seine Wut aus.
Wäre Lorenz Schlittenbauer der Mörder gewesen, hätte er seine Reuthaue nicht im Mordhaus versteckt und gewartet, bis sie von den Männern beim Abbruch gefunden und der Polizei übergeben wird.
Wäre Lorenz Schlittenbauer der Mörder gewesen, hätte er nach der Aufgabe des Hinterkaifecker Hofs genügend Zeit gehabt, die Reuthaue, das Taschenmesser und das blutige Bandeisen aus ihrem sicheren Versteck zu holen um sie zu vernichten.
Da aber nur der kurz nach der Tat verstorbene Mörder wissen konnte, wo die Reuthaue, das Taschenmesser und das Bandeisen versteckt waren, blieben diese bis zum Abriss des Hofes (ein Jahr später) im Versteck.
Der Hof war zum Abbruch freigegeben worden und stand einige Zeit leer. Lorenz Schlittenbauer half nicht einmal mit, den Hof abzureißen. Das heißt, wenn er der Mörder gewesen wäre, musste er zu 100% damit rechnen, dass die Nachbarn seine blutverschmierte, mit Fingerabdrücken behaftete Mordwaffe(n) finden würden, mit denen die Menschen getötet wurden.
(Die Reuthaue gehörte ursprünglich L. Schlittenbauer. Diese ließ er jeweils zugedeckt auf dem Acker zurück, um am nächsten Tag die Arbeit damit fortzuführen. Er wollte sie nicht jedes Mal mit nach Hause tragen. Andreas Gruber entdeckte die Reuthaue und stahl sie)
Völlig unlogisches und nicht nachvollziehbares Handeln eines auswärtigen "Insiders": Niemand kommt ohne Waffe auf einen Bauernhof, um dann 4 Erwachsene und 2 Kinder mit einem ihm fremden Werkzeug mit ausgeklügelter Schlagtechnik zu töten, versteckt dann die Mordwaffe(n) mit erheblichem Aufwand, hohem Risiko und viel Zeit verbunden, in einem ihm fremden Haus, um dann erst die Flucht zu ergreifen. (Siehe Indiz Nr.8)
Als die blutige Reuthaue beim Abbruch des Hinterkaifecker Hofs gefunden wurde, gab Lorenz Schlittenbauer im Beisein seiner Nachbarn sofort zu, dass das gefundene Werkzeug ihm gehört.
Lorenz Schlittenbauers überlieferte Aussage: „Das ist meine Reuthaue. Ich erkenn sie wieder. Da auf dem Hof war sie also die ganze Zeit“. Damit meinte er, dass seine Nachbarn endlich einsehen sollen, dass er nicht der Mörder gewesen sein konnte, denn er wusste zu keiner Zeit, wo die Mordwaffe versteckt war. Wäre er der Mörder gewesen, hätte er seine Reuthaue sicher nicht in dem Haus versteckt, in dem alle erschlagen wurden.
Lorenz Schlittenbauers Verdacht, dass Andreas Gruber seine Familie erschlagen hatte, wurde mit dem Auffinden der Hauptmordwaffe im genialen Versteck bestätigt. Doch er konnte mit der Wahrheit über den tödlichen Unfall mit Gruber nicht mehr herausrücken. Denn er hatte ein Jahr zuvor, am 1.April 1922, den Unfall mit Andreas Gruber vertuscht, um sich vor dem Schafott zu bewahren.
Der Augenzeuge Michael Plöckl sagte aus, dass er Lorenz Schlittenbauer mit einer batteriebetriebenen Taschenlampe am Abend des 01.April 1922 beim Backhäuschen in Hinterkaifeck gesehen hatte.
Schlittenbauer konnte die Menschen demnach nicht ermordet haben, denn die wurden nachweislich am Abend des 31.März 1922, also einen Tag vorher, erschlagen. Niemand kehrt einen Tag später an den Ort zurück, wo er Tags zuvor sechs Menschen erschlagen hatte.
Zudem war Lorenz Schlittenbauer, aufgrund seines Asthmas, nicht in der Lage, sechs Menschen nacheinander zu erschlagen. Zu diesem Entschluss kamen damals die Behörden.